Dienstag, 20. April 2010
2. Tag - 17.04.2010
Gegen 8.30h kam ich ziemlich müde in Toulouse am Flughafen an. Ich gab mein Auto bei Europcar ab und nahm wie geplant den Bus zum Hauptbahnhof in die Innenstadt. Hier wurde mir mitgeteilt, dass die französische Bahn sich seit 10 Tagen im Streik befindet und mein Zug nach Bayonne definitiv nicht fährt. Schon komisch, am Vortag hatte die Deutsche Bahn die Verbindung am Computer gecheckt und gesagt, dass alles ok wäre.
Mir wurde geraten, einen Zug um 9.47h nach Bordeaux zu nehmen und von dort weiter ab 13.18h nach Bayonne, was ich schließlich auch tat.
Leider wurde der Zug nach BAYONNE unterwegs in DAX geteilt, welches mir am Bahnhof in Bordeaux nicht mitgeteilt worden war. Ich saß natürlich im falschen Teil. Als ich den Fehler bemerkte waren wir bereits in PAU, wo ich dann ausstieg. Hier wurde mir gesagt, daß am gleichen Tag keine Möglichkeit existiert, weiterzufahren. So rief ich meine reservierte Herberge in St. Jean P.d.P. an um abzusagen. Die freundliche Wirtin riet mir, einen ihr bekannten (Pilger)Transportservice anzurufen und zu fragen, ob es eine Möglichkeit gäbe.
Das Unerwartete geschah und eine junge Frau erklärte sich bereit, die 1,5 Stunden nach PAU zu fahren und mich nach St. Jean P.d.P. für lächerliche 113€ zu bringen. Dies klappte letztendlich und so kam ich dann doch noch am geplanten Ausgangspunkt meiner Tour gegen 20.00h mit starken Kopfschmerzen, Übelkeit und total übermüdet an. In der Herberge "L'Esprit du Chemin" wurde ich sehr herzlich von den beiden Hospitaleros, Ruberta und Arno (einem holländischen Ehepaar) empfangen. Die anderen Mitpilger warteten alle bereits auf mich zum gemeinsamen Abendessen, welches wir in gemütlicher Runde im überdachten Hof eines schön renovierten, mittelalterlichen Hauses einnahmen. Es gab 3 Gänge: Suppe, Ratatouille, und Joghurt mit Früchten. Dazu Wasser, Wein und Kaffee oder Tee. Meine Tischnachbarn waren Clemens aus Eberswalde/Berlin und Judith aus Brüssel, die beide den Weg alleine gehen und wie ich bis nach Finisterra wollen.
Um 22.00h lagen alle in den Betten und es war auch sofort ruhig. Vor dem Schlafengehen habe ich mich noch schnell geduscht und den Frust und Stress der Anreise abgewaschen. Schon gings mir wieder gut. Die Herberge ist sehr sauber und gemütlich, mit frisch bezogenen Betten und Kopfkissen. Ich habe mich nur mit der bereit liegenden Decke zugedeckt und bin bald eingeschlafen.
Die Herberge hat nur 20€ gekostet, inkl. Abendessen und Frühstück :-)).
Motto des Tages: Buße muss sein !