Donnerstag, 13. Mai 2010

26. Tag - 11.05.2010

Rabanal del Camino - Molinaseca - 25,3km

6.00h aufstehn, Cafe con Leche und um 7.15h losgelaufen.
Kühle Temperaturen mit Rauhreif aber schöner Sonnenaufgang mit blauem Himmel und Nebelschleier.

Rabanal del Camino


Weg nach Foncebadon



Von 1.156m Höhe in Rabanal steigt der Jakobsweg stetig an bis nach Foncebadon in 1.424m Höhe.
Foncebadon war bis vor einigen Jahren ein Geisterdorf und bestand nur noch aus Ruinen. Seit ca. 10 Jahren gibt es dort wieder eine schöne Herberge und eine Bar. Weitere Häuser werden derzeit wieder aufgebaut.


Foncebadon




Der Anstieg von Rabanal verlief durch die "Montes de Leon", die karge Heidelandschaft nennt sich Maragateria. Nach Passieren des im Nebel verschleierten Foncebadon geht es weiter stetig bergauf zum 1.517m hohen Pass. Dort befindet sich einer der symbolträchtigsten Punkte des gesamten Jakobsweges, das "Cruz de Ferro" (Eisenkreuz).

Cruz de Ferro

Schon zu vorchristlichen Zeiten war es Tradition, an dieser Stelle einen Stein abzulegen, symbolisch für das Ablegen der Sorgen. Das Cruz de Ferro besteht aus einem Eisenkreuz auf einem 5m hohen Eichenstamm. Das Kreuz selbst steht in einem hohen Steinhaufen. Leider war es hier recht kalt und neblig. Nach dem üblichen -gegenseitigen- Fotoshooting habe auch ich hier meinen Stein abgelegt, den ich von einer meiner Wanderungen durch den Spessart mitgebracht hatte.


Dabei war ich in Gedanken bei meiner Familie verbunden mit einer tiefen Dankbarkeit dafür, was uns das Leben bisher beschert hat. Glücklicherweise sind wir bisher von allzu großen Sorgen verschont worden!
Anschließend machte ich mich wieder an den Abstieg durch die Dörfer "Manjarin", wo ich kurz die Herberge "Bei Tomas" mit dem Souvenirshop und seiner "Nachbildung eines mittelalterlichen Plumpsklos" besuchte.




Danach ging es weiter bergab durch schöne, wenig bewaldete Berglandschaft mit herrlichen Aussichten, zum Teil durch Nebel eingeschränkt, der die Berggipfel einhüllte.
Weiter unten wurde es zunehmend wärmer - endlich !!! und die blauen Flecken im Himmel nahmen zu.


El Acebo

Bei Josefa

In "EL Acebo" besuchte ich Josefa in ihrem Dorfladen, wo sie mir mit Liebe ein großes Bocadillo mit Olivenöl getränkt und mit Serrano-Schinken, Tomaten und Käsescheiben belegte. Dazu noch 2 Cafe con Leche. Später kamen noch Uli und die 2 Österreicher hinzu.
Dann weiter abwärts durch "Riego de Ambro" nach Molinaseca, meinem Tagesziel.
Die Sonne setzte sich immer mehr durch und es wurde folglich immer wärmer. Der Weg führte z.Tl. steil bergab über große, scharfkantige Steine was sehr mühsam war.
Links und rechts des Weges tausende blühende und duftende weiße Ginster durchsetzt mit blühenden Lavendelbüschen und anderen bunten Bergblumen. Der Weg führte durch das Nachtigallental mit vielen Vogelstimmen und Gerüchen von den vielen Blühpflanzen, einfach herrlich. Habe viele Fotos gemacht.














In Molinaseca angekommen ging es zunächst über eine alte Römerbrücke durch den langestreckten Ortskern in dem sich viele Restaurants, Bars und Übernachtungsmöglichkeiten befanden.



Wir hatten uns in der privaten Herberge am Ortsausgang verabredet. Franz war schon da, Uli, Herbert und Josef kamen kurz nach mir an. Heute bekam ich mal ein Einzelbett im Schlafsaal unterm Dach.
Nach Dusche und Wäsche auf der Terasse in der Sonne Tagebuch geschrieben. Am Nachmittag bin ich mit Franz in den Ort. Dort in 2 Restaurants Rotwein getrunken und einen Platz fürs Abendessen gesucht. Später fing es dann heftig an zu regnen, sind auf dem Rückweg zur Herberge ganz schön naß geworden. Wegen des Regens haben Uli, Herbert und Josef sich für das Abendessen in der Herberge entschieden. Da die Plätze dort für uns bereits ausgebucht waren bin ich mit Franz um 19.00h wieder zum "ausgewählten" Restaurant zum Pilgermenü gegangen: Russischer Salat, 2 Bratwürste (wie daheim) mit Kartoffelbrei und Salat sowie Karamelcreme und Wein/Wasser/Brot.
Um 22.00h ins Bett. Heute hatte ich Einschlafschwierigkeiten hauptsächlich wegen vieler, lauter Schnarcher.