Heute mal ein Ruhetag - nur Umherlaufen in der Altstadt.
Wegen dem Krach in der Nacht bis 6.00h morgens! haben wir bis 9.30h geschlafen. Um 10.00h sind Egon und ich zum Frühstück in ein Altstadtcafe. Wegen meiner Probleme hatte ich am Abend noch eine weitere Antibiotika Tablette eingenommen. Fühle mich ziemlich schwach und bin mir nicht sicher, ob ich morgen zu Fuß nach Finisterra laufen soll.
Im Cafe einen Tee getrunken und Marmeladentoast gegessen. Um 11.00h mit Egon in die Kathedrale, um einen guten Platz in der Pilgermesse zu ergattern, die täglich um 12.00h beginnt.
Altar mit Jakobus Statue
Pilgermesse mit Botafumeiro
Link für Youtube Video: Botafumeiro in Aktion:
http://www.youtube.com/watch?v=bUxSdgKnYkQ&feature=youtube_gdata
Vor Beginn der Messe bereits allerlei Gebete und Gesangseinübungen durch einen Priester und eine Nonne. Der Gottesdienst in der randvoll gefüllten Kirche war schöner als zunächst erwartet. Er erwies sich als ein würdiger Abschluß meiner Pilgerreise. Sogar am Abendmahl habe ich teilgenommen. Ergreifender Höhepunkt am Schluß war der Einsatz des 50 kg schweren "Butafumeiro" (Weihrauchfass), welcher durch mindestens 6 Mönche über eine Seilrolle an einem 35 m langen, dicken Tau vom Kirchengewölbe hängend in Schwingungen versetzt wurde, sodaß er durch das gesamte Querschiff schwingend auf beiden Seiten bis unters Kuppeldach hin und her bewegt wurde (angeblich wurde der Butafumeiro im Mittelalter installiert, um mit dem Weihrauchduft die nach der langen Reise nicht gerade wohlriechenden Ausdünstungen der Pilger zu überdecken). Zusätzlich sorgte der schöne, kraftvolle Gesang der Nonne zusammen mit theatralisch klingender Orgelunterstützung für ein würdevolles und bewegendes Ambiente. Während des Gottesdienstes haben wir ein paar bekannte Pilger wieder getroffen.
Die Kathedrale
Danach ins Touristenbüro, um Infos für meinen Weg nach Finisterra zu holen. Außerdem ein paar Bananen und ein leckeres, gehaltvolles Vollkorn-Rosinenbrötchen gekauft. In einem Straßenlokal 3 Cola getrunken und vorbeiziehende Leute beobachtet. Wolfgang und seine Frau flanierten vorbei. Später traf ich noch auf Holger, der gerade angekommen war.
Eingang zur Fußgängerzone......
....mit vielen Seafood Restaurants
Gegen 16.00h ins Hostal um Wäsche zu waschen und mein Tagebuch zu führen. Den 3. Teil des Jakobsweges auf Everytrail.com hochgeladen und SMS an Patrick geschickt. Danach wieder in der Altstadt herumgestreift in der Nähe der Markthallen und der nahegelegenen Universität.
Markthallen
Nochmals ein paar Fotos geschossen, ein zweites Mal durch die heilige Pforte gegangen, Jakobus umarmt und seine Krypta besucht, diesmal bedächtiger und harmonischer als am Vortag.
Kathedrale mit heiligem Tor
Heiliges Tor
Jakobus
Jakobus-Statue am Altar
Krypta mit Jakobus Sarkophag
Anschließend die Erlebnisse per e-mail an die Freunde geschrieben. Auf der Kathedralen Treppe dabei Andrea aus Trier getroffen. Sie ist knapp 3 Monate auf Jakobswegen, u.a. Camino Frances, Camino Portugese und den Weg nach Finisterra unterwegs. Morgen fährt sie wegen Knieproblemen nochmals mit dem Bus nach Finisterra, um dort ein paar Tage Strandurlaub zu machen. Vielleicht treffe ich sie ja dort. Anschließend noch letzte Einkäufe und Vorbereitungen für morgen getätigt, dann mit Egon in einer Straßenkneipe ein Bier getrunken, dabei Martina getroffen. Egon wollte anschließend Abendessen gehen, welches ich mir leider verkneifen muß.
Um 20.30h bin ich vom Hostal wieder losgelaufen und fand Egon an einem Tisch in einer Altstadtkneipe, wo 2 Straßenmusiker gute Musik auf verschiedenen Instrumenten spielten, zusammen sitzend mit Herbert aus Österreich. Herbert ist den Küstenweg gelaufen und will am nächsten Tag heimreisen. Er ist nebenberuflich Songschreiber für deutschsprachige Musik.
Tapas
Straßenmusiker
Egon und Herbert
Ich setzte mich zu den beiden. Zu jedem bestellten Getränk gab es eine ansehnliche Menge leckere Tapas gratis, sodaß wir alle auch ohne Abendessen gut satt wurden. Etwas später gesellte sich auch Franz aus Wien zu uns, der von seiner Tagestour nach Finisterra zurückkam und ebenfalls am nächsten Tag heimreist. So hatten wir dann zusammen einige Drinks und viel Spaß miteinander. Das Antibiotikum schien zu wirken, jedenfalls habe ich die Tapas sehr gut vertragen. Wolfgang mit Frau kam kurz zum Abschied vorbei. Die beiden wollten am kommenden Tag mit dem Mietwagen nach Finisterra. Zwischen Mitternacht und 1.00h verabschiedeten wir uns herzlich und jeder ging seiner Wege.
Zuvor hatte mir Herbert wertvolle Tips für den Weg nach Finisterra gegeben. Bin gegen 1.00h ins Bett mit dem festen Willen, morgen zu Fuß nach Finisterra zu starten. Habe dafür 4 Tage eingeplant.