Dienstag, 25. Mai 2010

33. Tag - 18.05.2010

Ligonde - Melide - 23km


Sonnenaufgang in Ligonde

6.30h aufstehn, um 7.15h zusammen mit Egon los zur nahegelegenen Bar zum Frühstück. Dort einen schwarzen Tee getrunken. Erneut blauer Himmel und Morgennebel aber wärmer, sodaß ich meine Jacke im Rucksack lassen konnte. Die Aussichten für die nächsten Tage sind sehr schön, es soll bis 27°C warm werden.



Am Donnerstag, 20.05., planen wir in Santiago anzukommen, wenn dann das Wetter paßt umso schöner. Über die kleinen Bauerndörfer Airexe, Portos, Vilar de Donas, Rosario ging es nach Palas de Rei, einer Kleinstadt mit 4.800 Einwohnern. Hier ein paar Bananen (die ideale Pilgernahrung) und Wasser für unterwegs gekauft (das Brunnenwasser ist mir nicht mehr sicher).

altes Raddesign

Von dort wieder auf schattigen und schönen Waldwegen zum verschlafenen Örtchen San Xulian weiter über Pontecampana, Casanova nach Coto. Hier kurze Pause und 2 Cola getrunken.


vor Melide

Melide

In Furelos ging es wieder über eine schöne,alte Brücke nach Melide. Nach Durchqueren des Industriegebietes nochmals Natur und Waldwege bis zum Stadtanfang Melide. Dort trennte ich mich von Egon, der in der städtischen Herberge übernachten wollte. Ich hatte mir am Vortag eine Pension im Zentrum reserviert. Spezialität von Melide sind die Pulperias, die -wie der Name schon sagt- Pulpos (Krake) kredenzen, Stücke der gekochten Fangarme mariniert mit Öl, Salz und Paprika. Dies scheint eine Kunst zu sein, da der Krake beim Kochen leicht hart und zäh wird. Wie auch immer, wegen meiner Verdauungsprobleme mußte ich mir diese "Köstlichkeit" verkneifen. Vielleicht klappt es damit später in Santiago oder Finisterra.

Pulperia

Pulpo (Krake)

Die Pension ist gut und die (englischsprechenden) Wirtsleute sehr freundlich und hilfsbereit. Außer Schlafen werde ich in der Pension jedoch nichts tun, da ich schon deutlich vor Frühstücksbeginn um 8.30h wieder auf dem Weg sein möchte. Morgen soll es wieder heiß werden und ich will mindestens 34km schaffen, um Donnerstag in Santiago eintreffen zu können (bevor es dort über Pfingsten so richtig voll wird will ich schon wieder in Richtung Finisterra verschwunden sein)!
In der Stadt kurz eingekauft (Aquarius, Bananen und Zuckergebäck) und über Skype mit Nico und Patrick telefoniert. Ansonsten ist Melide ein schönes Städtchen mit vielen Pulperias, Cafes und Kneipen. Auch ein schattiger Park in zentraler Lage mit Bänken ist vorhanden wo man gut die vorbeiziehenden Leute beobachten konnte. Mit Egon lange dort gesessen und uns unterhalten. Auffällig war, daß viele alte Leute im Rentenalter dort ihre Zeit verbrachten.
Anschließend noch Egon zu seiner Herberge begleitet, die für das heilige Jahr provisorisch in einer riesigen Kongresshalle in neuen Containern eingerichtet worden war.

Herbergscontainer

In der Hotel-Bar bei einem Bier noch Thomas aus Wolfsburg kennengelernt, der ebenfalls in St.Jean p.d.P. (am 23.04.) gestartet ist und damit deutlich schneller als ich vorangekommen war. Letzte Etappe ist er 55km gelaufen!  Auch er plant, am Donnerstag in Santiago anzukommen und dort seine Reise zu beenden.
Um 22.00h ins Bett, da ich um 7.00h starten will.