Dienstag, 25. Mai 2010

34.Tag - 19.05.2010

Melide - Santa Irene - 31,3km


Gut geschlafen. 6.30h aufstehn, 7.00h alleine los.
Wieder blauer Himmel -wie vorhergesagt- und relativ warm deshalb nur T-Shirt und dünnes Fleece.
Kurzer Stop am Geldautomaten und dann kurz vor Sonnenaufgang auf den Weg.

historischer Waschplatz

Verpflegungsstand am Weg - gegen Spende

Wieder durch kleine Dörfer und Eichen- und Eukalyptuswälder, die sehr aromatisch und erfrischend rochen. Nach ca. 8km in einer netten Bar in Castaneda wieder auf Egon getroffen. Dort zusammen gefrühstückt. Obwohl es mir heute wieder deutlich besser ging trotzdem 2 Tee getrunken und dazu geröstetes Weissbrot mit Marmelade gegessen. Seit gestern hatte ich aufgrund meiner Probleme mehrere Bananen gegessen. Waren ein echter Genuss und sind eigentlich die ideale Zwischenmahlzeit und Energielieferant während des Wanderns.

Ort am Weg

Über die Orte Rio und Ribadiso ging es weiter durch den größeren Ort Arzua, wo wir im Supermarkt Getränke und weitere Bananen kauften, da auf den nächsten 17km dazu lt. Führer keine Möglichkeit bestand.

Fischtheke im Supermarkt

Ab Mittag wurde es sehr warm. Selbst die hin und wieder zu durchwandernden Eukalyptuswälder konnten die Hitze nicht sonderlich mildern. Weiter durch die Orte Preguntono, Tabernavella, A Calzada (Mittagspause mit Cafe con Leche -endlich wieder- und Santiago Torte!) über Calle, Boavista, Salceda und Ras.

Zum Glück gab es schattige Wege.....

Nochmals kurzer Halt in Empalme für ein frisches, alkoholfreies Bier. Dann ca. 1km weiter nach Santa Irene. Tagesziel heute war eigentlich Pedrouzo in 34,3km Entfernung. An der Herberge in Santa Irene hing jedoch ein Zettel, dass alle Herbergen in Pedrouzo bereits voll sind. So entschieden wir uns schweren Herzens, da die Herberge direkt an der stark befahrenen Schnellstrasse lag, hier die Nacht zu verbringen. Wir bekamen ein Zimmer mit nur 3 Stockbetten - wenigstens etwas Komfort. Vielleicht ist der Lärm mit Ohrstöpseln - die ich eigentlich regelmässig benutze - erträglich. In unmittelbarer Nähe der Herberge gibt es weder Einkaufsmöglichkeit noch ein Restaurant. Wir werden so wieder etwas über 1km zurücklaufen müssen, um etwas Essbares zu bekommen.
Morgen sind es noch etwas über 24km bis Santiago, wo wir am frühen Donnerstag Nachmittag ankommen wollen. Nach relativ kalter Dusche (wenigstens schön erfrischend nach dieser Hitze) kurze Wäsche und dann etwas in die Sonne auf die Bank vor dem Haus geflözt und die im Abstand von 2m vorbeirasenden Autos "genossen". Irene setzte sich dazu und wir tauschten unsere Erlebnisse aus.
Um 18.30h mit Irene und Egon zum nächsten Restaurant nach Empalme zurückgelaufen. Für Irene war dies wegen ihrer geschundenen Füße eine Qual. For dem Ortsschild "Santa Irene" ein Bild von Irene gemacht. Im Restaurant Hans aus Morbach (Hunsrück) getroffen.

Irene, Hans, Egon und ich beim Pilgermenü


Wieder Pilgermenü mit Nudelsalat und Thunfisch, Kalbsfilet mit Pommes, und Flan gegessen. Nach dem obligatorischen Wein noch ein gr. Bier und einen großzügig eingeschenkten Brandy getrunken. Vom Haus gabs noch einen gratis dazu :-).
War insgesamt ein netter Abend. Um kurz nach 22.00h in der Herberge angekommen - war bereits verschlossen!
Durch Klopfen am Fenster machte uns ein Mitpilger auf und wir konnten wenigstens durchs Fenster in unseren Schlafraum gelangen.

Andere Pilger, die am späten Nachmittag angekommen waren, u.a. Thaddeus, mußten die Nacht im Freien campieren, da auch unsere Herberge mittlerweile voll belegt war. Dies war aber auch das einzige Mal, daß ich dies in meinen 6 Wochen auf dem Weg erlebt habe.

Bei dem Straßenlärm und Alkoholmix habe ich sehr schlecht geschlafen - aber: morgen Santiago - das motiviert!