Samstag, 22. Mai 2010

30. Tag - 15.05.2010

La Faba - Triacastela - 27km

Erst um 6.45h aufgewacht - super geschlafen bei offenem Fenster. Kleines Frühstück in der Herberge und um 7.40h losgelaufen.

Grenzstein in La Faba

Aufstieg zum O'Cebreiro

Laguna de Castilla


Der Feldweg stieg stetig an auf 4km über Laguna de Castilla nach O'Cebreiro. Es war trocken, kühl und neblig. Nach Laguna de Castilla überschritten wir die Grenze zu Galicien, erkennbar an einem sehr schönen Grenzstein. Wolfgang machte ein Foto mit mir davor.


Grenzstein Galizien

Den in der einschlägigen Literatur als schwierig beschriebenen Aufstieg auf den O'Cebreiro fand ich gar nicht so schlimm. Vielleicht lag es an den kühlen Temperaturen, die das Ganze erträglich machte. Sicher ist es ganz anders, wenn man die gleiche Tour im Sommer bei sengender Hitze bewältigen muß.
In O'Cebreiro, welches in 1.300m Höhe liegt gibt es noch die ursprünglichen, langezogenen mit Stroh gedeckten Häuser, die Pallozas genannt werden. Leider lag der Ort ziemlich im Nebel und es pfiff ein eiskalter Wind. In der dortigen Kirche werden der Kelch und die Hostie aufbewahrt, die sich der Sage nach mit Blut gefüllt bzw. in Fleisch verwandelt haben sollen.


                             Palloza

O'Cebreiro














Kirche in O'Cebreiro mit Kelch und Hostie

In einer Bar zum Aufwärmen einen Kaffee getrunken und dann weiter durch den Nebel bergan durch einen bei Sonne sicherlich schönen Bergwald.












Dann ging es bergab nach Linares  und anschließend wieder bergauf zur Passhöhe von San Roque in 1270m Höhe.


Über Hospital da Condesa nach Fonfria. Dabei wird ein zweiter Pass, der Alto do Poio in 1.337m Höhe überquert, auf dem es sogar leicht schneite. Wieder in eine Bar und zum Mittagessen ein Bocadillo mit Schinken, Käse und Tomaten sowie einen Cafe con Leche bestellt. Das Bocadillo war so groß, daß ich die Hälfte für den folgenden Tag eingepackt habe. Auf den nächsten km ging es nur bergab durch die Orte Viduedo, Filloval, As Passantes und Ramil (alles kleine Bauerndörfer) nach Triacastela. Der Nebel/Nieselregen hörte langsam auf und es wurde sonnig, sodaß die letzten km Rucksack und Regenkleidung trocknen konnten.


Pferdepilger
alter Baum am Ortseingang von Triacastela

Die aus dem Reiseführer ausgewählte private Herberge war bereits belegt, so habe ich die zweitbeste, die Herberge "Aitzenea" genommen, die sich in einem alten, renovierten Steinhaus befindet. In meinem Zimmer sind 7 Stockbetten mit hauptsächlich Deutschen und Franzosen.
Kurz durch den Ort gelaufen und die Kirche besichtigt.

Kirche in Triacastela

Anschließend in eine Bar und Calamares mit gegrillten Paprika gegessen, dazu 'nen Rotwein. Dabei Egon aus der Eifel und später Ulla und Jürgen getroffen und noch die letzten Erlebnisse ausgetauscht. Dann in die Herberge zum Duschen. Wäsche waschen fällt heute aus, da ich so spät das Zeug nicht mehr trocken kriege. Tagebuch aktualisiert.
Um 18.30h schon wieder mit Ulla und Jürgen zum Abendessen verabredet - ganz schöne Hektik. Die Zwei - beide verheiratet gewesen mit Kindern - haben sich vor zwei Jahren auf dem Camino kennen und lieben gelernt. Beide haben sich scheiden lassen und geheiratet. Dieses Jahr wollen sie den Camino gemeinsam gehen und alte Erinnerungen auffrischen.





Paella




Die berühmte Santiago Torte

Zum Abschluss noch mit Lothar und Klaus aus Bocholt einen spanischen Brandy getrunken.
Im Restaurant über WIFI/Skype mit meiner Mutter telefoniert, die seit Freitag wieder zusammen mit meinem Vater aus Bad Füssing zurückgekommen waren. Im Restaurant Paella, Forelle mit Pommes und Salat sowie Santiago Torte gegessen. Um 22.00h ins Bett. Wieder mal schlecht eingegeschlafen.